Der Vorstand des Peiner Industrievereins mit Redner Professor Horst Gischer (2.v.l) und Sparkassen-Chef Jürgen Hösel (3.vl.).

Der Vorstand des Peiner Industrievereins mit Redner Professor Horst Gischer (2.v.l) und Sparkassen-Chef Jürgen Hösel (3.vl.).

Einen spannenden Vortrag zum Thema „Betriebliche Altersversorgung aus der Sicht des Unternehmens“ hat gestern Professor Horst Gischer von der Uni Magdeburg auf Einladung des Industrievereins Peine vor etwa 70 geladenen Gästen gehalten. Die Kreissparkasse Peine war diesmal Gastgeber der Informationsveranstaltung „Peiner Firmen stellen sich vor“. Voll besetzt war der S-Treffpunkt der Kreissparkasse Peine an der Celler Straße, als der Leiter des „Forschungszentrums für Sparkassenentwicklung“ betonte, dass die Altersversorgung gleichermaßen für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer wichtig sei. Dabei machte der Wirtschaftswissenschaftler deutlich, „dass die Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften immer schwieriger wird“. Daher sei die Bindung von bewährten Mitarbeitern wichtig. Anhand von aktuellen Daten zeigte Gischer auf, dass es im Peiner Land immer mehr ältere Beschäftigte gibt und immer weniger junge Menschen, die nachrücken.

Professor Horst Gischer

Professor Horst Gischer

„Jetzt ist bereits ein Viertel der Peiner Mitarbeiter älter als 50 Jahre und das bedeutet, dass in den nächsten 15 Jahren 28 Prozent der jetzigen Angestellten aus dem Berufsleben ausscheiden werden“, so der Experte. Darauf müssten sich die Firmen einstellen. Dabei gebe es auch keinen Ausgleich durch Jüngere, „da die Ausbildungsquote stagniert“. Der Blick auf die demografische Entwicklung mache auch deutlich: „Aktuell sind die meisten Deutschen etwa 45 Jahre alt, doch bereits 2031 wird sich die Bevölkerungsspitze bei einem Alter von 65 Jahren befinden.“ Deswegen müsse jeder Unternehmer versuchen, seine hoch qualifizierten Mitarbeiter zu fördern und zu halten. Und dabei sei vor allem die betriebliche Altersversorgung ein wichtiger Baustein, denn sie komme sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer zugute. Einerseits sei es für die Mitarbeiter eine gute finanzielle Absicherung und andererseits könnten die Firmen die Aufwendungen steuerlich geltend machen. Gischer schloss: „Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten.“

Text: PAZ, Thomas Kröger (paz-online.de)
Fotos: Christian Bierwagen (bierwagenfoto.de)