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Mittelständler in Peine fragen: „Wollt ihr uns noch?“

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Mittelständler in Peine fragen: „Wollt ihr uns noch?“

Cornelia Höltkemeier von der Bauwirtschaft Niedersachsen griff bei einer Veranstaltung des Peiner Industrie- und Wirtschaftsvereins die drängenden Probleme der Unternehmen auf. Aber sie gab auch Antworten und machte Mut.

Kleine und mittlere Unternehmen spielen für Deutschlands Wirtschaft eine wichtige Rolle – darin besteht weitgehend Einigkeit. Umso unverständlicher scheint die herausfordernde Situation, in der sich Handwerksmeister und andere Betriebsinhaber tagtäglich wiederfinden. Diesen Widerspruch griff Cornelia Höltkemeier in ihrem Vortrag vor dem Industrie- und Wirtschaftsverein Peine auf. „Handwerk und industrieller Mittelstand – wollt ihr uns noch?“, war er überschrieben.

Auf den ersten Blick scheint die Antwort klar: Natürlich wollen wir euch! Das ergab auch eine kleine Abfrage vom im Sommer neu gewählten Vorsitzenden des Industrievereins, Phillip Benckendorf, im Zuge seiner Begrüßung. Der Alltag der betroffenen Unternehmen zeichnet aber oft ein anderes Bild, wie die Referentin im Gildesaal des Schützenhauses aufzeigte.

Claudia Höltkemeier ist Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen. Sie fungiert in Hannover als zentrale Ansprechpartnerin für politische Entscheidungsträger sowie Verwaltungsinstitution. In dieser Funktion vertritt sie die Interessen des Handwerks und der mittelständischen Wirtschaft.

Auch Handwerker waren eingeladen

„Vor diesem Hintergrund haben wir gezielt auch die Peiner Handwerksbetriebe zu unserer Veranstaltung eingeladen“, sagte Benckendorf. Gekommen waren aber auch Entscheider aus Verwaltung und Politik. So zählten zu den Gästen neben vielen anderen die Bürgermeister der Gemeinden Edemissen, Tobias Faust (SPD), und Wendeburg, Gerd Albrecht (CDU) und auch der Erste Stadtrat von Peine, Hans-Jürgen Tarrey.

„Natürlich gibt es nicht ‚das‘ Handwerk und nicht ‚den‘ Mittelstand, sondern eine breite Vielfalt“, machte Cornelia Höltkemeier deutlich. Doch alle hätten etwas gemeinsam: Sie brauchten Aufmerksamkeit, um ihre Anliegen wirksam platzieren zu können. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) seien diejenigen, die politische Beschlüsse vor Ort umsetzen würden, von der Energiewende über die Digitalisierung bis hin zur Gesundheit, betonte die Expertin.

„Eine gewisse Sichtbarkeit ist inzwischen durchaus gegeben. Jetzt gilt es, diese zu nutzen und anhand von konkreten Themenbereichen Lösungen für die Probleme der KMU zu suchen“, so Höltkemeier und zeigte auf, wo es in der Praxis hakt.

Es gibt immer mehr Auflagen

Da sei zum einen die überbordende Bürokratie. „Es gibt viele Auflagen, und es werden immer mehr“, sagte die Lobbyistin. Doch das abzubauen, sei gar nicht so einfach, „denn Regeln geben auch Sicherheit. Beschäftigte in den Genehmigungsbehörden haben Bedenken vor Korruptionsvorwürfen, wenn sie zu frei entscheiden können“, gab sie zu bedenken.

Dennoch müsse dringend etwas passieren, denn der Wust an Vorgaben aus Gefahrstoffverordnung, Gebäudeenergiegesetz (GEG), Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, Beschäftigtendatengesetz, Entwaldungsverordnung, Entgelttransparenzrichtlinie und wie sie alle heißen, sei kaum noch zu überblicken.

„Wollt ihr uns noch?“ Vortrag beim Industrie- und Wirtschaftsverein Peine

Ein weiterer Punkt sei der Nachwuchsmangel. Auf der einen Seite trage häufig das Umfeld der jungen Menschen – also Familie und Freunde – dazu bei, dass sie sich gegen eine betriebliche Ausbildung entscheiden und stattdessen lieber ein Studium beginnen.

Betriebe investieren viel in die Nachwuchsgewinnung

„Auf der anderen Seite verlassen viel zu viele junge Menschen die Schule ohne Abschluss oder ohne dass sie eine Ausbildung beginnen“, kritisierte die Fachfrau. Die Betriebe täten schon viel, um Mitarbeitende mit Migrationshintergrund und daraus resultierenden fehlenden Sprachkenntnissen oder „bildungsferne“ Jugendliche zu gewinnen und zu halten.

„Man muss aber schon viel früher ansetzen, damit diese Probleme gar nicht erst auftreten. Deshalb ist es gut, dass die Politik jetzt reagiert und verstärkt bei der frühkindlichen Bildung ansetzt, damit die unterschiedlichen Startbedingungen nicht mehr so eine große Rolle spielen.“

Ebenfalls problematisch sei die Bereitschaft, Unternehmen zu gründen. „Die Selbstständigkeit hat nicht mehr einen so hohen Stellenwert. Das liegt unter anderem an der Bürokratie“, zeigte Höltkemeier auf, wie Rädchen ineinandergreifen. Schon jetzt sei die Tendenz zu beobachten, dass die Betriebsgrößen steigen.

Sie kritisierte auch die häufige Darstellung der Unternehmerschaft im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der auch Fernsehsender umfasst: „Oft wohnt der Unternehmer in einer ansehnlichen Villa und ist von zweifelhaftem Charakter.“

Höltkemeier beendete ihren Vortrag mit dem Appell, keinen Keil zwischen die einzelnen Akteure treiben zu lassen. „Es ist der größte Feind einer gemeinsamen Interessenvertretung, wenn der Eindruck entsteht, dass es keine einheitliche Meinung des Mittelstandes gibt“, mahnte sie und lobte in diesem Zusammenhang die Peiner, die gemeinsam auftreten. Es gab großen Applaus.

Nach dem Vortrag gab es für die Gäste die Gelegenheit, sich bei Braunkohl, Kasseler und Bregenwurst über das Gehörte und natürlich auch andere Themen auszutauschen. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt.

Sie finden den Bericht, sowie eine Bildergalerie auch auf den Seiten der Peiner Allgemeinen Zeitung: Hier klicken.

adminMMO2025-11-25T15:57:39+01:0025.11.2025|Aktuell, Allgemein|

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