Hoher Besuch in Stederdorf: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)

Ursula von der Leyen bei ihrem Vortrag im Saal des Hotels Schönau in Stederdorf, rund 130 Personen hörten gespannt zu.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sprach gestern Abend beim Industrie- und Wirtschaftsverein für Peine und Umgebung zum Thema „Bundeswehrstrukturen der Zukunft für einen sich abzeichnenden breiteren internationalen Einsatz in Krisenregionen“.
Zunehmende Terrorgefahr und Cyber-Attacken, die Auswüchse der Flüchtlingskrise und Probleme bei der Personal-Rekrutierung bei der Bundeswehr waren einige Bereiche, die von der Leyen vor den rund 130 Vereins-Mitgliedern und Gästen aufgrund von Zeitmangel komprimiert, aber durchaus auf sympathische Weise beleuchtete. Um Punkt 19.11 Uhr fahren zwei schwarze Limousinen mit Berliner Kennzeichen vor dem Hotel Schönau vor. Aus einer steigt von der Leyen, lächelnd, offensichtlich gut gelaunt, der Vorsitzende des Industrie-Vereins, Bernhard Michels, begrüßt die Ministerin, kurze Absprache, dann geht es flott in den Saal – großer Applaus für von der Leyen. Schon Stunden zuvor haben mehrere Personenschützer ihre Arbeit vor Ort aufgenommen, weiteres Sicherheitspersonal kommt aus Berlin mit, für die Bundesverteidigungsministerin gilt andauernd eine hohe Sicherheitsstufe. Zunächst gibt es Fakten zur Bundeswehr: Jährlich werden Aufträge in Milliardenhöhe vergeben. Die Bundeswehr beschäftigt zurzeit 177 000 Soldaten und 88 000 zivile Mitarbeiter. Am Arbeitsmarkt tritt die Bundeswehr als Konkurrent zur Wirtschaft auf – sie ringt wie die Betriebe um gutes Personal, bildet in 100 Berufen aus. Von der Leyen sprach aber auch große und kleine Probleme der Bundeswehr an: Finanzierungslücken, die dazu führten, dass ein Panzerbataillon ohne Panzer dastehe oder Modernisierungsversäumnisse, in deren Folge, sich potenzieller Nachwuchs bis vor wenigen Jahren nicht online bei der Bundeswehr bewerben konnte. Zur großen Politik: Die Krim-Annexion durch Russland (Von der Leyen: „Wer hätte geglaubt, dass die Grenzen innerhalb Europas noch einmal mit Waffengewalt verschoben werden“), die Bundeswehr-Ausbildung der Peschmerga, die im Nord-Irak gegen den IS kämpfen, die Sicherung der europäischen Außengrenzen durch Frontex im Zuge der Flüchtlingskrise und Schleuserkriminalität. Am Ende blieb kurz Zeit für Fragen, um 20.18 Uhr war der große Auftritt vorbei.

Text: Peiner Allgemeine Zeitung, Michael Lieb
Foto: Peiner Allgemeine Zeitung, Michaela Gebauer